Business Academy Donaustadt
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Schulzubau: Partizipation als Gewinn für alle

Der kreative und partizipative Prozess zum Umbau der Businessakademie Donaustadt muss Schule machen: Der Aufwand halt sich gelohnt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist ein Gewinn für alle.

Wie kommt es zu einer Partizipation bei Sanierung oder Neubau, wer ist zuständig, welche Voraussetzungen gibt es: DOWNLOAD Vortrag BIG. Die Vorgangsweise ist auch für Gemeinden bzw. Pflichtschulen interessant (siehe Vortrag: MA56-Wien).

Anfang September 2008 wurde die Business Academy Donaustadt vom Unterrichtsministerium, dem Stadtschulrat für Wien und der Bundesimmobiliengesellschaft eingeladen, an der Entwicklung eines Raum- und Funktionskonzeptes für den neu zu errichtenden Zubau mitzuwirken. Erstmalig im Bundesschulbau wurden Betroffene zu Beteiligten gemacht. Als externer Projekt- und Prozessbegleitung konnte Dr. Walter Degendorfer (2 move) gewonnen werden. Gemeinsam mit ihm entwickelte das Projektkernteam die Prozessarchitektur.

Business Academy Donaustadt Gebäude
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Der kreative Höhepunkt des gesamten Prozesses war sicher der „open space“ am 7. und 8. November 2008. Das gesamte Lehrerteam durfte zu folgende Betrachtungsobjekten Ideen, Wünsche, Visionen beizusteuern:

  • Räumliche Umsetzung zukunftsweisender pädagogischer Ansätze im kaufmännischen Bildungswesen
  • Umsetzung moderner Technologien (IT-Konzept)
  • Ökologische Planung des Zubaues ​(wie z. B. eine kontrollierte Raumbelüftung in den Klassen, Wärmepumpen, LED Lampen)
  • Neues Verwaltungszentrum einschl. Lehrerarbeits- und Aufenthaltsräume

Bis 4. Dezember 2008 wurden aus ungefähren 200 Flips Charts ein richtungsweisendes Pflichtenheft erstellt. Das Zubaukernteam nutzte vor allem die Weihnachtsferien !!! und Ende Jänner 2009 war es so weit. Das Pflichtenheft wurde dem Unterrichtsministerium übergeben und zu unserer großen Freude den Ausschreibungsunterlagen für den Architekturwettbewerb beigelegt.

Aula Business Academy Donaustadt
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Ende August 2009 stellten sich 58 Architekten mit ihren Plänen und Modellen dem Wettbewerb. Als Sieger ging das Projekt des Architekturbüros Silbermayr hervor und zur Freude des gesamten Lehrerteams wurden alle unsere Überlegungen in den Plänen umgesetzt.
DI Flicker wurde von der BIG mit der Planungsprojektleitung betraut und am 8. Oktober 2009 fand die erste Planungsbesprechung in der BIG statt, der beinahe unzählige weitere sehr konstruktive folgen sollten. Vorgesehen war eine einjährige Planungsphase und zirka 18 Monate Bauzeit. Der Planungsprozess funktionierte beinahe modellhaft perfekt.

Business Academy Donaustadt Außenraum
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Mittlerweile hatte sich die Schule einen Ruf als konstruktiver und seriöser Gesprächs- und Planungspartner erworben und bei der Planung der Außenräume wurden zusätzlich zu den LehrerInnen auch die SchülerInnen mit einbezogen. Projektstart war am 18. Februar 2010 und unter der Leitung von DI Alice Größinger (idealice), sowie Fredi Palatin und Ina Peschel erarbeiteten diese einen Qualitätenkatalog für die Bereiche Außenraum als Lernort, Sport und Erholung.
Auch die gesamte Einrichtungsplanung erfolgte unter partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro Silbermayr, dem SSR für Wien und der Schule.

Business Academy Donaustadt
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Ende Juni 2011 war es dann soweit. Es erfolgte der feierliche Spatenstich unter Anwesenheit von Fr. BM Dr. Claudia Schmied und SSR Präsidentin Dr. Susanne Brandsteidl und nach rekordverdächtiger Bauzeit von 15 Monaten haben wir am 14. November 2012 unseren neuen Bau in Besitz genommen.

Business Academy Donaustadt
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Das offene, helle Raumkonzept mit der zusätzlichen Nutzung von Lerninseln schafft ein positives Lernklima für unsere SchülerInnen. Auch die Unterrichtsqualität ist gestiegen, da die Rahmenbedingungen eine Umsetzung von zeitgemäßen, vielfältigen Unterrichtsmethoden erlauben. LehrerInnen haben einerseits die Möglichkeit in einer angenehmen Atmosphäre Teambesprechungen zu führen und andererseits ungestört an ihren Arbeitsplätzen tätig zu sein.

So stellen wir heute fest, dass der doch aufwändige Planungsprozess mit Einbezug von PädagogInnen und SchülerInnen für alle ein Gewinn ist.

Fotocredit: Umweltzeichen