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Österreichische Volksschulen for Future!

Klimaschutz in der Volksschule ist machbar! Wir haben exemplarisch zwei Umweltzeichen-Volksschulen besucht - und zwar die Schule in Leobersdorf und jene in Thalheim.

Klimaschutz in der Volksschule? Durchaus machbar! Unter Klimaschutz versteht man Maßnahmen, die der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung abmildern oder verhindern sollen. Welche Möglichkeiten haben nun österreichische Volksschulen, im Klimaschutz aktiv zu werden? Dazu haben wir exemplarisch zwei Volksschulen besucht - und zwar die Schule in Leobersdorf und jene in Thalheim.

Volksschule Leobersdorf. Der Volksschule in Leobersdorf in Niederösterreich (www.vsleobersdorf.at) wurde im Juni 2019 das Österreichische Umweltzeichen verliehen. Für Direktorin Ruth Amon und das gesamte pädagogische Team eine enorme Bestätigung, mit den SchülerInnen auf dem richtigen Weg zu sein. Denn um das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Öko-Siegel zu erhalten, musste die Volksschule vorgegebene ökologische Anforderungen erfüllen. Diese betreffen auch den Klimaschutz!

Gesunde Jause. So kommt das Jausen-Buffet ohne jedes Plastik aus. Denn die lokale Bäckerei König produziert direkt in der Schule die Jausenbrote. Schnitten werden vor Ort aus mitgebrachten Behältern „gesund“ und schmackhaft bestrichen oder mit Gemüse und Salat belegt. Das Besondere dabei: Die Brote werden nicht auf „Vorrat“ produziert und dann in Plastikfolien verpackt. Sondern je nach Wunsch vor den Augen der Schüler und Schülerinnen frisch hergestellt – und dann vom Bäcker essbereit (also ohne Folie!) in die Hand gegeben! Einfach gut!

Hitzeproblem: Ohne Klimaanlage ganz einfach gelöst! In den Sommermonaten stieg die Raumtemperatur in zwei nach Südosten ausgerichteten Klassen über das erträgliche Maß. Zunächst wollte man daher eine Klimaanlage anschaffen, dann aber wählte die Volksschule Leobersdorf eine einfache, aber äußerst effektive Lösung: Der Unterricht für die Schüler in den erwähnten Klassenräumen fand in den Räumlichkeiten von zwei Hortgruppen statt. Dort bleibt es aufgrund des Sonnenstandes kühl. Auch am Nachmittag ist für die Hortkinder die Raumtemperatur erträglich. Problem also gelöst! Klimaanlage vermieden!

Volksschule Thalheim. Doris Demmel leitet die VolksschuleThalheim bei Wels im Bundesland Oberösterreich (www.vsthalheim.at). Die Schule führt seit 2015 das Österreichische Umweltzeichen. Im Februar 2019 wurde positiv die Folgeprüfung abgenommen.

Kooperation Schule – Gemeinde. Die bewährte Umweltzeichen-Schule kann auf eine sehr enge Kooperation mit der Gemeinde verweisen: Schule und Gemeinde ziehen am selben Strang, die Gemeinde geht positiv auf die Wünsche der Schule ein, besonders auch in Sachen Umwelt! Aber auch die Kinder werden bei allen Umwelt-Projekten miteinbezogen, ihr Anregungen aufgegriffen und in die pädagogischen Konzepte eingebaut.

Veränderungen zum Positiven. Der Umweltzeichen-Prozess führte zu Veränderungen in der Schule: So wurde aus ökologischen Überlegungen heraus der Papierlieferant gewechselt. Statt mit Gas wird die Schule nun mit Fernwärme beheizt. Weiters installierte die Gemeinde eine Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch. Gerade die Umstellung auf erneuerbare Energien ist eine der Möglichkeiten, die Erderwärmung zu begrenzen.

Die genannten Maßnahmen werden natürlich von den SchülerInnen und deren Eltern wahrgenommen. Gerade so werden die Kinder nachhaltig für Umweltfragen sensibilisiert. Denn der achtsame Umgang mit Energie und Rohstoffen wird schon im Klassenzimmer erlebt.

Einfache Maßnahmen. Es sind also oft relativ einfach durchzuführende Maßnahmen, die jedoch im Hinblick auf den Klimaschutz durchaus Auswirkungen haben! Und große Vorbildwirkung haben.